Herbar des botanischen Gartens Chur (1856)

Herbar des Botanischen Gartens Chur (1856)
Im 19. Jahrhundert wurden auf Initiative der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens (NGG) in Chur wiederholt Botanische Gärten angelegt. Der erste entstand 1824 mitten in der Stadt beim Regierungsgebäude. Aufgrund zu hoher Kosten gab man ihn 1830 jedoch wieder auf. Noch im selben Jahr mietete die NGG einen Garten beim ehemaligen Steinbruch in Chur. Dieser wurde unter der Leitung des Naturforschers Alexander Moritzi angelegt. Wegen schlechter Bedingungen für die Pflanzen und mangelndem Interesse war auch dieser nicht von Dauer und wurde nach nur einem Jahr aufgegeben. Ein dritter Versuch erfolgte 1855, erneut beim Regierungsgebäude, auf Initiative des Oberforstinspektors Johann Wilhelm Coaz und des Naturforschers Ludwig Theobald. Verschiedene Botaniker legten im Jahre 1856 ein Herbar dieses Botanischen Gartens an. Herbarien sind Pflanzensammlungen, welche für wissenschaftliche Zwecke erstellt werden. Die Pflanzen werden dabei gepresst, getrocknet und auf Papierbögen aufgeklebt, um sie langfristig haltbar zu machen.
Ab November 2020 zeigt das Bündner Naturmuseum verschiedene Objekte des Herbars von 1856 und gibt einen Einblick in die Geschichte der ehemaligen Botanischen Gärten in Chur.