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Um mit einem breiten Publikum in Kontakt zu bleiben, beantworten jeden Mittwochnachmittag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bündner Naturmuseums Fragen zu aktuellen Naturthemen. Die Anfragen gehen von "Insekten im Haus" über "Kotanalysen von ungebetenen Dachstockbewohner" bis hin zur "Bestimmung von wertvoll-glitzernden Steinen".

Haben auch Sie etwas gefunden, das Sie im Bereich Flora, Fauna oder Erdgeschichte genauer kennenlernen möchten? Dann kommen Sie am Mittwochnachmittag mit den gefundenen Objekten vorbei, rufen Sie uns an oder senden Sie uns ein E-Mail.

Häufige Fragen

Die häufigsten Fragen finden Sie unten:

Darf ich noch einen toten Vogel ins Museum bringen? Wie gross ist die Gefahr, dass ich mich beim Berühren eines toten Vogels mit dem Vogelgrippevirus anstecke?

Folgend ein Ausschnitt eines Merkblattes zur Vogelgrippe des Max-Planck-Instituts für Ornithologie, Seewiesen (D): Leider kommt es im Zusammenhang mit der Angst vor der Vogelgrippe derzeit immer wieder zu vollkommen überzogenen und unvernünftigen Reaktionen gegenüber der heimischen Vogelwelt. Bedingt durch die große Verunsicherung in der Bevölkerung wird leider oft übersehen, dass wir es bei der Vogelgrippe mit einer Krankheit zu tun haben, die Vögel befällt und daher in erster Linie von Vögeln selbst und – aus wirtschaftlichen Gründen – von den Menschen gefürchtet werden muss, die ihr Geld mit der Geflügelhaltung verdienen. Für die übrige Bevölkerung besteht keine realistische Gefahr. Als reine Vorsichtsmaßnahme erscheint es derzeit sinnvoll, den Kontakt mit den beiden Hauptrisikogruppen soweit möglich zu reduzieren. Hierzu gehören Wasservögel (Enten, Gänse, Schwäne) und Vögel, die sich von kranken oder toten Wasservögeln ernähren (beispielsweise Möwen und einige Greifvogelarten). Das bedeutet, dass man vorerst solche Vögel weder lebend noch tot in die Hände nehmen sollte, wenn man keine entsprechende Schutzkleidung trägt. Eine Annäherung stellt – soweit die Vögel das überhaupt zulassen – überhaupt keine Gefahr dar. Auch von Kleinvögeln, Tauben, Eulen oder Störchen geht derzeit keine Gefahr aus. Auch in den schweren Ausbruchsgebieten in Südostasien erkranken längst nicht alle Wildvögel im Umkreis der befallenen Vogelbestände. Schwer betroffen sind bisher immer nur Schwäne, Enten oder Gänse. Trotz umfangreicher Untersuchungen wurde das H5N1-Vogelgrippevirus bisher nie in einem Storch, einer Schwalbe oder einer Meise gefunden. Auch bei wildlebenden Eulen konnten keine Vogelgrippefälle nachgewiesen werden. Singvögel sind fast nie Träger von Vogelgrippeviren. Unter den Ausnahmen befinden sich vor allem Sperlinge und Stare, die in China und Südostasien im unmittelbaren Umkreis von massiv von Vogelgrippe befallenen Geflügelhaltungen gefunden wurden und die sich offensichtlich dort erst an Hausgeflügel infiziert haben. Von Tauben ist bekannt, dass sie zwar auch am Vogelgrippevirus erkranken können und dann vor allem über den Kot für eine bestimmte Zeit Viren ausscheiden können, jedoch zeigte sich in Laborversuchen, dass diese Mengen ausgeschiedener Vogelgrippeerreger nicht einmal ausgereicht haben um empfindliche Hühner zu infizieren – geschweige denn dass diese Dosis irgend eine Bedrohung für den Menschen darstellen würde. Gleiches dürfte nach bisherigen Berichten infizierter Wildvögel unter anderem auch für die anderen Singvogelarten und den Storch gelten. Dennoch wäre es falsch, Vogelkot oder auch Vogelfedern im Moment als generell ungefährlich zu bezeichnen, denn selbst wenn von beiden keine ernstzunehmende Infektionsgefahr für den Menschen ausgeht, so besteht doch eine Infektionsgefahr für andere Vögel und damit die Gefahr einer Ausbreitung der Seuche. Trotz der Vogelgrippemeldungen spricht also überhaupt nichts dagegen, einen kühlen Kopf zu behalten und sich weiterhin uneingeschränkt über die Vögel in unseren Gärten und Parks zu freuen.